„Geschichte statt Erinnerung. Plädoyer für eine historisch fundierte und politisch wache Gedenkstättenarbeit“

Vortrag und Gespräch | Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Stiftungsdirektor der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora

08. Nov 2022
Foto: Peter Hansen, Gedenkstätte Buchenwald.
Chemnitz Staatsarchiv
Weltweit beneiden viele Menschen die Deutschen für ihre Erinnerungskultur. Tatsächlich gibt es in kaum einem anderen Land ein derart dichtes Netz von Gedenkstätten und Dokumentationsorten zu den Verbrechen des Nationalsozialismus. Doch die Erinnerungskultur ist in Entlastungsritualen erstarrt. An die Stelle kritischer Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen der Verbrechen ist die normative Rede von der „Erinnerung“ getreten – samt Pathos, moralischen Appellen und einem lediglich auf die Opfer gerichteten Blick, der von Fragen nach den Ursachen der Mitmachbereitschaft im Nationalsozialismus und nach der Funktionsweise der radikal rassistisch organisierten NS-Gesellschaft ablenkt. Genau darin lägen aber Aktualitätsbezüge, die auch jungen Menschen die Relevanz der Gedenkstättenarbeit vermitteln.

Eine Veranstaltung des Evangelischen Forums in Kooperation mit dem Staatsarchiv Chemnitz.


Referent: Prof. Dr. Jens-Christian Wagner

Ort: Staatsarchiv Chemnitz, Elsasser Straße 8, 09120 Chemnitz

Veranstalter:
Evangelisches Forum


Vortrag und Gespräch |Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Stiftungsdirektor der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora